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Leichtathletik-Verband Nordrhein

Hans Borgmann - erster Träger des Franz-Josef-Probst-Preises

Hans Borgmann bei der Überreichung des Franz-Josef-Probst-Preises 2017, eingerahmt vom LVN-Ehrenpräsidenten Franz Josef Probst (li.) und dem LVN-Präsidenten Dr. Peter Wastl (re.)
Foto(s): Sabine Wipperfürth (LVN)

Mit Hans Borgmann (Erkelenz) wurde auf dem außerordentlichen Verbandstag des LVN in Duisburg der erste Preisträger des Franz-Josef-Probst-Preises gekürt. Der LVN-Vizepräsident Robert Heil hielt die nachstehende Laudatio, in der die Hintergründe des Ehrenpreises und der erste Preisträger vorgestellt wurden:

 

Liebe Sportfreunde,

als Franz Josef Probst auf dem Verbandstag im vergangenen Jahr in Kevelaer nach 22 Jahren als LVN-Präsident und über 40 Jahren Vorstandsmitglied im LVN seinen Abschied nahm, hat das Präsidium - seinem Beispiel herausragenden ehrenamtlichen Engagements folgend - einen Ehrenamtspreis ins Leben gerufen, der in Würdigung und Anerkennung der besonderen Leistungen von Franz Josef Probst seinen Namen trägt.

 

Mit diesem Preis, so heißt es in der Ausschreibung, sollen Personen im LVN ausgezeichnet werden, die sich in außergewöhnlicher Art und Weise ehrenamtlich engagieren und sich um die Leichtathletik verdient gemacht haben. Die Verleihung ist nicht an bestimmte Funktionen oder sportliche Erfolge gebunden.

 

Vorschlagsberechtigt ist jedes Mitglied eines LVN-Vereins. Alle Vorschläge werden durch eine Jury geprüft.

So ist es bei dieser ersten Ausschreibung geschehen und die Jury hat aus den eingereichten Vorschlägen dem LVN-Präsidium das einstimmige Votum gegeben, den Franz–Josef-Probst-Preis 2017 zu verleihen an

Hans Borgmann.

 

1934 ist er in Bochum geboren, hat dort seine Schulzeit verbracht, seine Lehre als Werkzeugmacher absolviert und auch seine Frau kennengelernt , die er 1957 heiratete.

 

Hans Borgmann ist in der Nordrhein-Leichtathletik bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. Und eben dies liegt an seiner Liebe und an seinem Einsatz in und für die Leichtathletik. Dabei war diese Liebe eher eine auf den zweiten Blick, denn sportlich hatte er zunächst völlig andere Wurzeln. Von 1947 – 1957 war er in zwei anderen Elementen, dem Wasser und der Luft, als Schwimmer und Segelflieger aktiv. Danach verlieren sich die sportlichen Spuren zunächst.

 

Und das hatte wohl seine Gründe, denn anderes stand zunächst im Vordergrund. Das junge Ehepaar Borgmann bekam zwischen 1957 und 1963 drei Kinder und übersiedelte 1964 nach Erkelenz. Und dort, 1967, kam Hans Borgmann mit dem Deutschen Sportabzeichen in Kontakt. Es wurde eine sportliche Liebe für’s Leben, nicht allein, dass er es selbst bislang 41 Mal absolvierte. Er begeisterte in seiner ihm eigenen Art auch andere für den Sport und das Sportabzeichen, so dass die Technikerkrankenkasse ihn 1992 mit einer besonderen Anerkennungs- und Dankesurkunde bedachte.

 

Und im Verein, dem TV Erkelenz, ging es los, wie bei vielen Eltern:
die Kinder begleiten, mithelfen - und wenn man dann als engagiert und zuverlässig erkannt wird, dann kommen die Rufe nach Amtsübernahme.

1974 machte Hans Borgmann seine Kampfrichterprüfung und war von da an regelmäßig im Einsatz bei Vereinssportfesten, Kreismeisterschaften, Landesmeisterschaften und Deutschen Meisterschaften. Und dabei machte er die typische Laufbahn eines kompetenten und engagierten Kampfrichters: Einsätze im Kampfgericht, Obmann, Schiedsrichter. Immer ruhig, zuverlässig und sachkundig.

 

Den nachhaltigsten Eindruck bei all diesen Einsätzen hinterließ bei ihm die UNIVERSIADE 1989 in Duisburg. Aber auch der erste und einzige Länderkampf zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR ein Jahr zuvor in Düsseldorf – übrigens an einem Sonntag und Montag ausgetragen – war ein besonderes Erlebnis für Hans Borgmann.

Dass er so nebenbei ab 1980 seine eigene sportliche Laufbahn als aktiver Senioren-Leichtathlet bis hin zu den Senioren-Weltmeisterschaften betrieb, ist Insidern bekannt, der breiten Öffentlichkeit jedoch eher verborgen geblieben. Die Fachleute aber wissen, dass Hans Borgmann dabei einige Titel und zahlreiche gute Platzierungen sammeln konnte. Es gehört zu seinem Naturell, dass er sein Wissen und sein Engagement nicht nur auf seine Person konzentrierte.

1974 übernahm er im TV Erkelenz die Abteilungsleitung für die Leichtathletik, ein Amt, das er bis 1990 bekleidete. Schon im Jahr 1978 schloss er die Ausbildung als B-Trainer der Leichtathletik erfolgreich ab.

Hans Borgmann organisierte die Sportfeste des TV Erkelenz, auch die Landesmeisterschaften, die nach der Modernisierung des Erkelenzer Stadions wieder möglich waren.

 

Er wurde Kampfrichterobmann und Wettkampfwart im Leichtathletik-Kreis Heinsberg und führte als Kampfrichterlehrwart zahlreiche junge Menschen über Grundausausbildungen an die Kampfrichterei heran.
Seit 2002 bis heute ist er Sportwart im VSV Grenzland.

Von seinem besonderen Engagement für den Seniorensport zeugt auch die Übernahme der Seniorenstatistik im LVN, eine Aufgabe, die er von 1990 bis 2014 wahrnahm. Ein einsamer Job im stillen Kämmerlein, so ganz weg vom Trubel des Sportplatzes.

 

Aber genau das zeigt das ganz besondere, das vielfältige Engagement von Hans Borgmann wie auch die Tatsache, dass er bis heute bei jeder Schulveranstaltung als Kampfrichter zur Verfügung steht. Dies ist für ihn eine Ehrensache.

 

All das beweist, dass es richtig ist, wenn er jetzt aus der Hand des LVN-Präsidenten Dr. Peter Wastl und des LVN-Ehrenpräsidenten Franz Josef Probst als erster Preisträger den Franz-Josef-Probst-Preis 2017 verliehen bekommt:

 

Vielen, vielen Dank und herzlichen Glückwunsch, Hans Borgmann!

 

Hans-Joachim Scheer | Geändert: Montag, 25 September 2017 14:37