Hinweis: Diese Webseite dient nur als Archiv und wird nicht mehr aktiv gepflegt. Bitte besuchen Sie lvnordrhein.de

Leichtathletik-Verband Nordrhein

Sieben Siege bei U23-DM

Dopelmeisterin in Wattenscheid: Tanja Spill (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen)
Foto(s): Kai Peters (sportfoto peters)

Aus Sicht des LV Nordrhein war Tanja Spill (LAV Bayer Uerdingen/ Dormagen) bei der U23-DM in Wattenscheid herausragende Akteurin. Die 20-Jährige holte zunächst den Titel über 800 Meter, um kurz darauf als Schlussläuferin auch noch ihrer Klubstaffel über 3x800 Meter zum Sieg zu verhelfen. Insgesamt holten Sportlerinnen und Sportler aus unserem Verband 21 Medaillen.

 

Über 800 Meter war das Podest fest in Nordrhein-Hand. Tanja Spill lauerte stets seitlich versetzt von der vorauseilenden Sarah Schmidt (LAZ Mönchengladbach) und wartete ungeduldig auf die Attacke. „Mein Trainer rief zwischendurch noch, ich soll dahinter bleiben“, erzählte Tanja Spill freudestrahlend im Ziel, denn in der letzten Kurve attackierte die 20-Jährige erfolgreich. Schnell hatte sie sich abgesetzt und siegte in 2:04,44 Minuten. Sarah Schmidt wurde Zweite in 2:06,19 Minuten vor Muriel Pfläging vom ASV Köln in 2:08,19 Minuten.

Über 3x800 Meter lief es erneut optimal für Tanja Spill. Als ihr Trainer 200 Meter vor dem Ziel in die Trillerpfeife pustete und damit das Zeichen für den Angriff gab, löste sie sich aus der Fünfer-Gruppe. Binnen weniger Sekunden hatte sie zwischen sich und das Mitbewerberinnen-Quartett einige Meter gelegt. Nach 6:35,49 Minuten überquerte Tanja Spill die Ziellinie als Erste, die LAV Bayer Uerdingen/Dormagen stand als Sieger fest. Kira von Ehren und Esther Jacobitz komplettierten das Trio. Der ASV Köln mit Kim Uhlendorf, Verena Coutellier und Muriel Pfläging heimste in 6:38,66 Minuten Bronze ein.

Djamila Böhm zeigt Riesen-Rennen

Über 400 Meter Hürden zündete Djamila Böhm (ART Düsseldorf) den Turbo. Sie sprintete in neuer persönlicher Bestzeit von 57,75 Sekunden zum Titel. Bereits im Vorlauf hatte sie sich auf 57,91 Sekunden gesteigert. Damit ist sie in diesem Jahr die drittschnellste Deutsche und hat im Vergleich zum Vorjahr (Bestzeit 58,99 s) einen Quantensprung gemacht. „Ich wusste, dass ich in einer guten Form bin. Nach den Westdeutschen Meisterschaften vor zwei Wochen mit dem Doppelstart über 400 und 400 Meter Hürden meinte mein Trainer, dass ich über die Hürden deutlich schneller rennen müsste“, sagte die Vorjahres-Fünfte. Christine Salterberg (LT DSHS Köln/59,00 s) blieb Platz drei.

Bei den Junioren brachte Joshua Abuaku (LAV Oberhausen) ein starkes Finish Gold. Als Favorit auf Bahn drei, unter großem Applaus seiner Fans ins Finale gestartet, überquerte der vorjährige U20-Vize-Europameister stets als Erster die Hürden. Eingangs der Zielgeraden lag ein Mitbewerber gleichauf, ehe Joshuas Abuaku aufdrehte. Mit der zweitbesten Zeit seiner Karriere von 51,39 Sekunden sicherte er sich dann aber doch mit klarem Vorsprung Sieg und Titel. „Zum ersten Mal unter 51 Sekunden war eigentlich das Ziel. Aber ich kann nach Beugerproblemen erst seit zwei bis drei Wochen wieder richtig trainieren“, sagte der DM-Vierte, dessen Verletzung mittlerweile ausgeheilt ist.

Jessie Maduka im Dreisprung vorn

Jessie Maduka (ART Düsseldorf) holte gleich in ihrem zweiten Dreisprung-Wettkampf (außerhalb des Schüleralters) den DM-Titel. Normalerweise ist die 20-Jährige vom ART Düsseldorf, die an der UCLA in Los Angeles studiert, im Sprint und im Weitsprung aktiv. Doch nach der College-Saison in den USA wollte sie den technisch anspruchsvollen Dreisprung ausprobieren. Dieser Versuch wurde in Wattenscheid mit Gold belohnt, denn mit ihren drei 13-Meter-Versuchen war die Rheinländerin der Konkurrenz deutlich voraus. Der beste Versuch von Jessie Maduka wurde mit 13,16 Metern gemessen. Damit steigerte sie ihre Bestleistung um acht Zentimeter. „Nach der Vorleistung habe ich mit einer Medaille geliebäugelt, aber nicht unbedingt mit Gold. Schließlich hätten die 13,08 Meter von vor zwei Wochen auch ein Ausrutscher gewesen sein können“, sagte Jessie Maduka.

Über 4x400 Meter machte die in der Breite am besten besetzte Staffel das Rennen. Das LT DSHS Köln setzte sich mit 3:42,75 Minuten am Ende recht klar durch. Hochsprung-Spezialistin Laura Voß, Lena Naumann, Hürden-Spezialistin Christine Salterberg und Katrin Schmidt hielten die Verfolgerinnen auf Distanz. Im Speerwurf gelang eine richtig große Überraschung: Im sechsten Durchgang katapultierte sich Gwendolyn Fuchs (LT DSHS Köln), die noch der U20-Klasse angehört, von Platz vier auf eins nach vorn. Die 19-Jährige übertraf mit neuer Bestleistung von 50,65 Metern zum zweiten Mal in ihrer Karriere die 50-Meter-Marke. „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“, sagte die Kölnerin, die nach dem Siegeswurf ihrem Trainer Veit Rauscher in die Arme fiel. Mit ihrem 50-Meter-Wurf hielt Gwendolyn Fuchs die Favoritin Dana Bergrath (TSV Bayer 04 Leverkusen) in Schach. Die 54-Meter-Werferin musste sich mit 49,28 Metern begnügen.

Sieben Silber-, sieben Bronzemedaillen

Caroline Klein (TSV Bayer 04 Leverkusen) sprang 6,39 Meter und holte damit DM-Silber. Zuvor hatte die Mehrkämpferin bereits im Hürdensprint mit 13,91 Sekunden Bronze eingestrichen. 15,39 Meter hatte Benjamin Weßling (TSV Bayer 04 Leverkusen) im dritten Durchgang des Dreisprungs vorgelegt und sah bis kurz vor Schluss wie der Sieger aus, doch dann musste er sich doch mit Platz zwei zufrieden geben. Ein winziger Zentimeter fehlte zum Titel. Kai Köllmann (Silber; 21,49 s) und Nico Menzel (Bronze; 21,51 s) gaben über 200 Meter alles und lagen zwischenzeitlich knapp in Front. Am Ende gab es Silber und Bronze – immerhin. Mit der Staffel fehlten den zweitplatzierten Leverkusener Sprintern am Ende in 40,36 Sekunden zwei Hundertstel zum Sieg. Über 400 Meter sicherte sich Florian Weeke (LT DSHS Köln) Silber. Er stellte in 47,09 Sekunden eine neue Bestzeit auf und hielt die stärker eingeschätzte Konkurrenz in Schach. Stabhochspringerin Franziska Kappes (TSV Bayer 04 Leverkusen) reichten 4,10 Meter zum Titel der Vize-Meisterin. Der Düsseldorfer Speerwerfer Nils Fischer (70,98 m), noch in der U20 startberechtigt, sicherte sich in einer dicht beisammen liegenden Spitzengruppe Platz zwei. Mit dem Hausrekord von 59,52 Meter holte Sina Mai Holthuijsen (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) Hammerwurf-Bronze. Über 3.000 Meter Hindernis wurde Marina Wrede vom LT DSHS Köln in 10:42,60 Minuten Dritte.

 

Harald Koken | Geändert: Dienstag, 26 Juli 2016 06:45

Leistungssport

Sponsoren Leistungssport

Erima Logo

 

 

Schäper Sportgeräte Logo

 

Sportland NRW Logo