LVN ist nicht mehr im WFLV
Der LVN ist nicht mehr Mitglied im Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverband. Dies bestätigten die Delegierten des WFLV-Verbandstages einhellig am vergangenen Samstag in der Duisburger Mercatorhalle. Der Austritt des LVN aus dem WFLV wurde damit zum 26. August um 24:00 Uhr wirksam.
Die Delegierten des LVN-Verbandstages am 16. April in Kevelaer hatten den Austritt aus dem WFLV zum nächst möglichen Termin beschlossen. Das LVN-Präsidium hatte diesen fristgerecht gegenüber dem WFLV erklärt. Der WFLV war daraufhin mit dem Wunsch an den LVN herangetreten, den Austritt bereits zum Termin des WFLV-Verbandstages zu vollziehen, damit der Fußball die Möglichkeit bekam, die notwendigen Satzungsbeschlüsse und Strukturänderungen des Verbandes ohne die Leichtathletik zu vollziehen. Hierüber schlossen die Präsidien von WFLV und LVN eine Vereinbarung ab, in der sicher gestellt wurde, dass alle in 2016 vorgesehenen Fördermaßnahmen der Leichtathletik planmäßig umgesetzt werden. Die Delegierten des WFLV-Verbandstages bestätigten dies einstimmig. Betont wurde in diesem Verfahren von beiden Seiten der faire und konstruktive Umgang miteinander.
In seiner Abschiedsrede von dem Verbandstag schlug LVN-Präsident Dr. Peter Wastl einen großen Bogen von der Rolle der beiden "englischen" Sportarten Fußball und Leichtathletik in den Anfangsjahren des organisierten Sports in Deutschland, nannte die Beitrittsentscheidung des LVN im Jahr 2002 eine gute Entscheidung, verteidigte aber auch den vollzogenen Austritt. Dabei verwies er auf die großen Veränderungen in der Sportlandschaft und der Politik in den gemeinsamen 14 Jahren. Er stellte fest, dass die erhoffte Bündelung und Einsparung von Ressourcen nicht im gewünschten Maß eingetreten sei. Auch sei die Leichtathletik angesichts der Mitgliederverhältnisse im WFLV nicht über eine Nebenrolle hinaus gekommen. Dies wollte er ausdrücklich nicht als Vorwurf verstanden wissen. "Unser Austritt ist keine Entscheidung gegen die Fußballer," sagte der LVN-Präsident. "Es ist eine Entscheidung für die Leichtathletik und den Sport in NRW. Wir wollen auch in Zukunft gut mit den Fußballern zusammen arbeiten."
WFLV-Präsident Hermann Korfmacher drückte sein Bedauern über den LVN-Austritt aus, eine Meinung, die viele Sportfreunde teilten. Er hob hervor, das Vieles in der gemeinsamen Zeit für die Leichtathletik in NRW erreicht worden sei, dass beide Verbände und Sportarten von einander profitiert hätten und das viele Freundschaften entstanden seien. Symbolisch reichte er zum Abschied die Hand und wünschte, dass "die Leichtathletik in NRW ihr Glück dort finden möge, wo sie es sucht."
In einer Standing Ovation ernannten die Delegierten des WFLV-Verbandstages im Anschluss den LVN-Ehrenpräsidenten Franz Josef Probst zum Ehrenmitglied des WFLV. Sie würdigten damit seine besonderen Verdienste um die Leichtathletik und die engagierte Arbeit als WFLV-Vizepräsident über fast 15 Jahre.
Einstimmung verabschiedete der Verbandstag danach alle Satzungsänderungen. Der Verband wird zukünftig unter dem Namen Westdeutscher Fußball-Verband (WDFV) firmieren. Ebenso einstimmig wurde Hermann Korfmacher in seine fünfte Amtszeit als Präsident gewählt.
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Hans-Joachim Scheer | Geändert: Montag, 29 August 2016 13:43