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Leichtathletik-Verband Nordrhein

Zwei Rheinländer siegen bei den afrikanischen Seniorenmeisterschaften in Abidjan

Zwei afrikanische Meister aus dem Rheinland Von links nach rechts: Hanno Rheineck, Leonie Etong (AFMA-Präsidentin), Alfred Hermes
Foto(s): Alfred Hermes

Sie waren die ältesten Teilnehmer in ihren Wettkämpfen bei den afrikanischen Senioren-Meisterschaften 2017 in Abidjan, Alfred Hermes aus Jülich und Hanno Rheineck aus Siegburg, beide M70. Abidjan liegt in der Elfenbeinküste, unweit nördlich des Äquators (♁5° 20′ N) am Golf von Guinea.

 

Die beiden Sportler aus dem Leichtathletik-Verband  Nordrhein (LVN) nahmen als einzige Europäer an den „Championats d’Afrique d’Athletiisme des Masters“ (AFMAC) teil, die Ende August 2017 stattfanden.

 

Alfred Hermes, amtierender deutscher 800-m-Meister und europäischer 1500-m-Vizemeister,  knüpfte an seine Vorleistungen an und gewann konkurrenzlos Gold über 800 und 1500 Meter.

Hanno Rheineck erhielt die Goldmedaille für seinen 400-m-Lauf.

Die beiden Rheinländer ernteten im Stadion große Aufmerksamkeit und viel Applaus. Allerdings erwiesen sich ihre Hand gestoppten Zeiten als ein wenig wohlwollend.

Einladung durch die Präsidentin der AFMA

Die Idee der Teilnahme an den offenen Afrikameisterschaften entstand in einem Gespräch zwischen Alfred Hermes und Leonie Etong aus Kamerun während der Senioren-Weltmeisterschaften 2016 in Perth/Australien. Sie trafen sich in der Generalversammlung der WMA (world masters association), Alfred Hermes, Delegierter des DLV, Leonie Etong, Präsidentin der AFMA und Mitglied des Präsidiums der WMA. Die Präsidentin ermutigte Hermes zur Teilnahme an den Afrikameisterschaften, die sie offen für alle Nationen ausschreiben würde. Bei deutschen Meisterschaften sind im Endkampf Athleten anderer Nationen nicht zugelassen.

Motive der Teilnahme

Als Hanno Rheineck in Alfreds Blog „Ue30Leichtathletik.de“ von der Möglichkeit der Teilnahme an den Afrikameisterschaften las, war er sofort Feuer und Flamme. Ihm, dem Länderläufer, der bereits in 110 unterschiedlichen Ländern an Läufen teilgenommen hatte, fehlten Kamerun und die Elfenbeinküste. Leonie Etong ermöglichte ihm, eine Woche vor den AFMAC 2017 an Meisterschaften in Kamerun teilzunehmen. So gelang es ihm, seine Länderlaufstatistik auf 112 zu erhöhen. Damit führt er die von Sebastian Lüning geführte Länderläuferbestenliste [#Laenderläufer.de] mit weitem Vorsprung an.

 

Der persönliche sportliche Wettkampf spielte für Alfred Hermes letztendlich nur eine Nebenrolle während seines Afrikabesuches. Der deutsche Athletensprecher beim Bundesausschuss Senioren kam als Gast, Sponsor, Botschafter deutschen Seniorensportes, Helfer, Beobachter und ein wenig als Tourist. Ihn reizte, vor Ort von Athleten und Verantwortlichen zu erfahren, wie sie den Stellenwert des Alterssportes in ihren Ländern sehen und weshalb im mittleren Afrika noch keine Leichtathletik-Weltmeisterschaften für Senioren stattgefunden haben.

Alterssport in Schwarzafrika im Schattendasein

Außer in Südafrika fehlen den afrikanischen Leichtathletikverbänden größtenteils die Mittel und auch die Motivation, Sport im Alter zu fördern. Die geringen Mitgliederzahlen und wenigen Einnahmen erlauben dem Verband AFMA kaum, Meisterschaften in internationalem Standard durchzuführen. Eine Reise zu Meisterschaften, selbst in Nachbarländer, kann sich kaum jemand privat leisten. Zudem mangelt es an entsprechender Sportkleidung. Eine Ausnahme bildeten bei den Meisterschaften Athletinnen und Athleten aus Nigeria. Sie waren Polizeiangehörige, die von ihrer Behörde rundum ausgestattet und versorgt worden waren.  Sie hatte mit anderen Problemen zu kämpfen: Ihr Konvoi erhielt an der Grenze zur Elfenbeinküste keine Einreiseerlaubnis. Kurzerhand fuhr man zurück und nahm den Flieger!

Unterstützung des Seniorensportes in Afrika

Angeregt durch die Begeisterung der anwesenden Sportlerinnen und Sportler sucht Alfred Hermes nach Möglichkeiten, Afrika sportliche Entwicklungshilfe zu geben. Im Kleinen hat er mit gesponserten Geschenken wie Laufkleidung bereits begonnen. Unterstützung erhielt er durch den Pulheimer SC, den Sportler Hans Wilhelm Porschen und den DLV. Um dem Ansehen des Seniorensportes in den afrikanischen Ländern einen Impuls zu geben, könnte auch die Teilnahme einer deutschen Mannschaft bei Afrikameisterschaften mit offizieller Begleitung helfen. Die nächsten afrikanischen Seniorenmeisterschaften finden Anfang Dezember in Tunis statt, sozusagen fast in der Nähe.

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Alfred Hermes | Geändert: Donnerstag, 05 Oktober 2017 07:11

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